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Schnupftabak

Grundsätzlich ist Schnupftabak als rauchfreies Genussmittel bekannt. Es besteht aus pulverisiertem und fermentiertem Tabak, meist werden Zusatzstoffe und Aromen hinzugefügt, um einen optimalen Geschmack zu entwickeln. Konsumiert wird Schnupftabak, indem er auf den Handrücken gegeben und langsam in die Öffnung der Nase eingezogen wird.

Dieser Ablauf ist deshalb so beliebt, weil Schnupftabak das psychoaktive Alkaloid Nikotin enthält. Dieser Wirkstoff gelangt innerhalb von wenigen Sekunden durch die Nasenschleimhaut in den Blutkreislauf und das zentrale Nervensystem. Dadurch werden stimulierende und entspannende Effekte entfalten – der Konsument fühlt sich also gut.

So haben viele Studien ergeben, dass Schnupftabak nicht ganz so gesundheitsschädlich wie rauchen ist. Das liegt vor allem daran, dass beim Konsum von Zigaretten Verbrennungsprodukte gebildet werden – das ist beim rauchfreien Schnupfen nicht der Fall.

Geschichte & Herkunft

Tabak durch die Nase zu schnupfen, hatte in Amerika anfangs rein rituelle Zwecke. Grundsätzlich ging es darum, Kontakt mit den Göttern aufzubauen. So haben Medizinmänner oder Schamanen dieses Ritual gepflegt, um Antworten auf bestimmte Fragen des Lebens zu erhalten. Als die Europäer Amerika entdeckten, verbreitete sich dieses rauchfreie Genussmittel schnell weiter. Der Konsum von Schnupftabak wurde sozusagen von den Indianern kopiert. Auf dem europäischen Kontinent wurde das Genussmittel dann vor allem beliebt, als große Teile der adeligen Bevölkerung sich an Schnupftabak erfreuten.

Für eine rasche Verbreitung halfen aber auch viele Annahmen, die überhaupt nicht stimmten. So ging man davon aus, dass Schnupftabak gegen Kopfschmerzen oder Migräne helfen würde. Also wollten sich viele Menschen an diesem Genussmittel erfreuen, was zur Folge hatte, dass sogar eine Tabaksteuer eingeführt wurde. Die Geschichte nahm ihren Lauf: In Europa entstanden viele Hersteller für Schnupftabak – teilweise gibt es die Traditions-Unternehmen heute noch.

Arten von Schnupftabak

Schmalzler

Im Bereich der Schnupftabak-Arten gehört der Schmalzler zu den Klassikern auf dem Markt. Diese Spezialität kommt aus Bayern und ist deshalb vor allem in Süddeutschland, Österreich und der Deutschschweiz beliebt. Doch was ist sind Schmalzler überhaupt? Die Tabaksorte ist traditionell aus gesoßten, dunklen Basil-Tabaken hergestellt worden. Diese wurden zu langen Tabaksträngen geflochten – bis heute existiert noch der Beruf der Bandtabak-Machers. Seinen Namen und Geschmack verdankt der Schmalzler vor allem dem Butterschmalz, der in den Tabak eingearbeitet wurde. Er machte die Prise vitaler und weniger staubig. Heute wird aus Gründern der Konservierung aber nur noch Weißöl und kein Butterschmalz mehr verwendet.

So schmeckt Schmalzler meist erdig-würzig nach Tabak. Auf zusätzliche Aromen wird dabei in den häufigsten Fällen verzichtet, lediglich wenige Zusatzstoffe werden eingearbeitet. Es entsteht eine klebrig-feuchte Konsistenz – im Vergleich zu anderen Sorten ist der Schmalzler grob zerrieben.

Snuff

Weltweit am häufigsten verkauft wird aber der Schnupftabak Snuff. Diese Sorte stammt traditionell aus England – heute ist der größte Hersteller aber die Firma Pöschl, die in Niederbayern ihren Sitz hat. Grundbestand ist dabei der Virginia-Tabak aus Amerika und Afrika. Im Gegensatz zum Schmalzler werden beim Snuff Aromen eingearbeitet. Das können beispielsweise Menthol, Eukalyptus oder Kräuter sein.

Der Geschmack ist deshalb ein völlig anderer. Typisch kann dabei das Pfefferminz- oder Menthol-Aroma sein. Es ist oft so stark, dass der eigentliche Geschmack des Schnupftabaks übertönt wird. Meist ist die Konsistenz staubig, pulvrig oder krümelig-klebrig. Das variiert und ist abhängig von der Qualität oder Herstellung. Meist ist der Schnupftabak sehr fein gemahlen.

Klassische Schnupftabake

Die wohl älteste Art des Schnupftabaks hatte seinen Ursprung in den Tabak-Karotten. Die Blätter wurden gesoßt, aromatisiert und daraufhin zu einer Masse geformt, die von außen wie eine Karotte aussah. Daher stammt der Name. Die klassische Variante musste über vier bis zehn Jahre gelagert werden – der Aufwand war riesig, in unserer schnelllebigen Welt ist dieser Prozess aber fast bedeutungslos geworden. Diese Schnupftabake sind Gerüchten zufolge sogar älter als das Rauchen. Heute werden die klassischen Schnupftabake aber nur noch sehr selten hergestellt.

Zum Geschmack: Diese traditionelle Sorte schmeckt meist sehr intensiv nach Tabak. Aromen werden nur dezent hinzugefügt. Sie sollen den Schnupftabak stützen, aber keinesfalls überdecken. Klassische Schnupftabake sind in ihrer Konsistenz meist feinkörnig und trocken.

Herstellungsverfahren

Die Herstellung von Schnupftabak dauert lange und besteht aus mehreren Stufen. Die bereits anfermentierten Tabak-Blätter werden zu einer charakteristischen Mischung zusammengefügt. Welche verschiedenen Sorten dabei verwendet werden, ist dafür entscheidend, wie der Schnupftabak am Ende schmeckt. Der nächste wichtige Schritt ist die Soßierung. Dabei kommt es darauf an, welche Aromen in den Tabak eingearbeitet werden sollen. Als nächstes steht Ruhe auf dem Programm. Der Lager- und Fermentations-Prozess kann je nach Sorte unterschiedlich lang dauern – bis zur gewünschten Reife vergehen teilweise mehrere Jahre.

Auch der Prozess der Trocknung soll möglichst langsam ablaufen. Darauf wird geachtet, damit die Aromen nicht verloren gehen. Ist der Schnupftabak fertig getrocknet, wird er noch zerrieben und mit zusätzlichen Aromen – je nach Sorte – vermischt. Schmalzler-Arten erhalten bei diesem Schritt noch den typischen Zusatz von Ölen. Er verändert den Tabak aber nicht mehr im Geschmack, sondern nur noch in seiner Konsistenz.

Wo ist Schnupftabak beliebt

Niederbayern ist in Deutschland das größte Verbreitungsgebiet für Schnupftabak. Rund um die Rhein-Main-Linie ziehen sich viele Menschen gerne das nikotinhaltige Gemisch durch die Nase. Der Grund? Vor allem, weil Schnupftabak rauchfrei zu konsumieren ist und eine schnelle Wirkung entfaltet. Aber aufgepasst: Nicht nur in Deutschland wird geschnupft. Das rauchfreie Genussmittel ist auch in den Norden Deutschlands gewandert, dort sind aber vor allem die modernen Snuff-Sorten beliebt.

Wenn man nach Gebieten außerhalb der Bundesrepublik sucht, wo der Schnupftabak-Konsum beliebt ist, kommt man schnell in den Osten. Polen ist mit Abstand der zweitgrößte Markt nach Deutschland für Snuff. Ebenfalls beliebt ist Schnupftabak in Frankreich, Österreich, Schweiz, Italien und Tschechien. In diesen Ländern ist ebenfalls der Konsum von Snuff – aufgrund des speziellen Geschmacks und der rauchfreien Konsumweise – sehr verbreitet.

In der Verbreitung von Schnupftabak nimmt Spanien eine Art Sonderrolle ein. Schließlich wurde in Sevilla die allererste Schnupftabak-Manufaktur gegründet, das war noch im 16. Jahrhundert. Die klassischen Schnupftabake werden aber wie erwähnt kaum mehr verwendet, auch in Spanien hat sich Snuff mittlerweile durchgesetzt. Im Prinzip wird Schnupftabak aus Deutschland aber in über 50 Länder auf der ganzen Welt exportiert.